Das kritische Tagebuch

»Das queere Bündnis "Vielfalt für ein starkes Hessen" hat mit scharfen Worten auf das verkündete Gender-Verbot in den bevorstehenden…

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Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit

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Vom Geist der Zeit

Die katastrophalen Irrtümer der feministischen Linguistik

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Ein bitteres Ende nach 45 Abonnementsjahren

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Zur Aktion „MainSegen“ der evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach

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Ein Schlüsselmedium wurde 100 Jahre alt

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Eine 5-Minuten-Reflexion über einen viel genannten Begriff

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Buchtipps

Voraussichtlich Ende April 2024 erscheint die erste Nummer der neuen digitalen Zeitschrift „Literarische Hefte“.

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Eine literarische Karriere der 1950er Jahre

Nachgezeichnet von Joachim Wittkowski

 

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Recherchen zu „Social Media“

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Eckhard Meineke

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Nachrichten. Kultur – Politik – Wissenschaft

Gedenktage im April 2024

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Gemäß Grammatik und gültiger Rechtschreibreform. Und haben den »Analphabētos« ausgelobt, eine Negativauszeichnung für Sprachmanipulation

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SchreibWerkstatt

Neue Texte Frankfurter Autoren

112. PRO LESEN-Themenwoche 15. - 20. April 2024

Religion im Kriminalroman

Michel Bergmanns Krimi-Reihe „Der Rabbi und der Kommissar“

Büchertisch und Lesung im Bibliothekszentrum Sachsenhausen

 

Donnerstagabend-Lesung am 18. April 2024
19:00 - 20:30 Uhr

 

Wir lesen Abschnitte aus
Michel Bergmann: Du sollst nicht morden
Erster Band der Reihe "Der Rabbi und der Kommissar"

 

Außerdem stellen wir die Folgebände kurz vor:

Du sollst nicht begehren

Fremde Götter

 

Anschließend Publikumsgespräch
Eintritt frei

 

 

 

 

 

Auf ein Wort

 

Wer bin ich? Wie definiere ich mich?

 

Die Evolution folgte keinem Plan. Ihr Entwicklungsprinzip lässt sich als Wechsel von Zufall und Notwendigkeit im Rahmen biologischer, chemischer und physikalischer Bedingungen, möglicherweise auch als unsystematischer Wandel von Versuch und Irrtum interpretieren. Die Vielfalt des aus sich selbst Geschaffenen bedeutet, dass alles Sein normal ist. Hegel schloss daraus: „Alle Vernunft ist wirklich und alles Wirkliche ist vernünftig.“ Damit verwies er darauf, dass im Umgang mit allem ethische Maßstäbe notwendig sind. Diese Ethik ist selbst das Produkt eines sich evolutionär entwickelt habenden Bewusstseins. Der Sprachphilosoph Ludwig Wittgenstein erinnerte daran, das unsere Sprache mit der Realität Schritt halten muss: „Die Welt ist alles, was der Fall ist. Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge. Die Welt ist durch die Tatsachen bestimmt und dadurch, dass es alle Tatsachen sind“ („Tractatus logico-philosophicus“).
 

Meine persönliche Normalität beinhaltet mein Mann-Sein, meine Heterosexualität und meine helle Hautfarbe. Zu allem habe ich nichts beigetragen und ich konnte mir keine Eigenschaft bei Zeugung oder Geburt aussuchen, ebenso hatte ich keine Wahl hinsichtlich genetischer Anlagen. Dasselbe gilt für meine Mitmenschen. Unabhängig davon, ob sie als Männer hetero oder schwul, als Frauen hetero oder lesbisch sind oder sich als Angehörige eines dritten Geschlechts empfinden. Selbstverständlich spielen auch Hautfarbe und geografische Herkunft keine Rolle. Sämtliche Attribute sind Elemente der Normalität. Sich über diese zu definieren, wäre eine Engführung. Und nicht zuletzt eine Überbetonung von Sexus, Herkunft und Ethnie.
 

Darum definiere ich mich nicht über diese Eigenschaften. Vielmehr ist mir daran gelegen, meine musischen Begabungen sowie das Talent zum logischen Denken und stringenten Handeln (zu denen ich ursächlich ebenfalls nichts beigetragen habe) zu entfalten und mich dabei als solidarischer Mitmensch zu erweisen. Denn zum männlichen Prototyp, zum Hetero-Titanen, zum Edel-Weißen oder Muster-Deutschen / -Europäer / -Weltbürger kann und will ich nicht werden.
 

Bereits als Schüler habe ich die Fähigkeit, substantielle Aufsätze verfassen zu können, dazu genutzt, Recht und Unrecht, Ideales und Verwerfliches, zur Sprache zu bringen. Dieses gelingt nur über Inhalte. Wer die Welt, ergo die Tatsachen, nicht beim Namen nennt, sondern schönschreibt, also Wesentliches fahrlässig oder vorsätzlich weglässt und verfälscht, der manipuliert. Gerechte Sprache ist die Tugend, objektiv zu sein und dabei eine humane Haltung an den Tag zu legen. Wörter können für sich weder gerecht noch ungerecht sein. Erst in ihrer Aufeinanderfolge, in den Sätzen, die wir mit ihnen bilden, erst mit den Adjektiven und Attributen, die wir ihnen zuordnen, in der Eindeutigkeit und Verständlichkeit der Aussagen, die wir mit ihnen treffen, erweist sich, wer wir jeweils sind und was wir beabsichtigen.
 

Bleiben Sie am Thema dran und lesen Sie auch den Artikel „Genus gleich Sexus?“ in der Rubrik „Vom Geist der Zeit“.

 

Bleiben Sie kritisch auch gegenüber dem vermeintlich progressiven Populismus.

Ihr Klaus Philipp Mertens