Peter Kurzeck: Und wo mein Haus?
Roman
IM ACHTEN BAND
der autobiographisch-poetischen Chronik Das alte Jahrhundert, herausgegeben aus dem Nachlass von Rudi Deuble, erzählt Peter Kurzeck erstmals von einem wenig bekannten Kapitel seines Lebens.
TRÜMMERGRUNDSTÜCKE
Trümmerblumen, Baracken, kleine Büdchen dazwischen. Ein Ami-Jeep mit GIs fährt vorbei. Handwerker, eine Straßenbahn, Busse, Flüchtlinge. Der Fünfjährige und seine Mutter auch. Mit ihren selbstgenähten Stofftaschen auf der Suche nach Notwendigem. Und dann die Zeit nach der Nachkriegszeit. Die Übriggebliebenen in den Service Labor Companies der US Army, Displaced Persons. Stehen als Hiwis beim Tor, stehen als Hilfs-Amis in Arbeitsuniformen auf der Eingangstreppe herum. Wie sie verschwinden, spurlos, fällt ihm auf. Ebenso der neue Karstadt und der Traum vom kleinbürgerlichen Glück nach der Währungsreform. Peter Kurzeck beschreibt eine versunkene Zeit in ihrer unwiderruflichen Gegenwart.
AM BAHNHOF
»Geht auf Mittag. Ein Zug pfeift. Grau und feucht ist die Luft und wie schon gewesen der Tag. Bist du wirklich gerade erst angekommen? Und weißt wieder nicht welches Jahr? Warum hier? Sieht alles so öd und verlassen aus, seit die Frau mit dem Kind vorbei. Auf einmal so menschenleer. Und als ob seither viele Jahre. Wie im Märchen. Vergangen die Zeit. Nur da die Pendeltür, die immer noch schwingt.«
Bibliografie:
Peter Kurzeck
Und wo mein Haus?
Roman
173 Seiten. Gebunden
Frankfurt am Main 2022
Schöffling Verlag
ISBN 978-3-89561-693-8